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Wolf Biermann

 

 

Wolf BiermannDer Dichter und Sänger Wolf Biermann, der 1936 in Hamburg als Sohn eines von den Nazis inhaftierten kommunistischen Wertfarbeiters geboren wurde und 1953 in die DDR übersiedelte, wo er anfangs ein überzeugter Kommunist war, dann aber mit seinen Liedern immer mehr aneckte und sich kritischen Intellektuellen anschloss, ist nolens volens Anlass zu einem inzwischen historischen Datum geworden, das heute als der Anfang vom Ende der DDR gilt: 1976 wurde er von der IG Metall zu einer Konzertreise in die Bundesrepublik Deutschland eingeladen, wofür ihm die Behörden der DDR eine Reisegenehmigung erteilten. Das erste Konzert fand am 13. November in der Kölner Sporthalle statt. Es diente dem Politbüro der SED als Vorwand für die Ausbürgerung „wegen grober Verletzung der staatsbürgerlichen Pflichten“, wie von ADN am 16. November verbreitet wurde. Nach der Ausbürgerung übernahm das ARD-Fernsehen das Konzert in voller Länge. Erst durch diese Übertragung erfuhren viele Menschen in der DDR zum ersten Mal etwas über Biermanns Lieder. Die Ausbürgerung erregte den Widerstand zahlreicher Schriftsteller der DDR, die in einem Brief, der auch im Westen verbreitet wurde, dagegen protestierten. Die SED aber blieb unnachgiebig, was zur Folge hatte, dass einige der Unterzeichner in die Bundesrepublik übersiedelten. Biermanns Biografie, seine politische Herkunft und sein jetzigen Überzeugungen sind (unter anderem) Gegenstand des folgenden Gesprächs. Zu seinem umfangreichen Werk, das zuerst bei Wagenbach, dann bei Kiepenheuer & Witsch erschien, siehe Wikipedia. Ebenso wichtig wie seine Gedichte sind die von ihm selbst komponierten Lieder, von denen viele jetzt schon zum klassischen Bestand gehören.

 
Gespräch mit Wolf Biermann (Ulrich Greiner)
 
Wolf Biermanns Autobiografie (Ulrich Greiner)