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Ulrich Greiner

Lieblinge der Götter

Weshalb der japanische Schriftsteller Haruki Murakami erfolgreich und sein Roman „Naokos Lächeln“ schön wie ein Lied ist

Der folgende Essay über einige Romane von Murakami erschien in der ZEIT vom 1. Juli 2001

Leider, so bemerkt Rolf Dieter Brinkmann 1974 im Vorwort zu seinem Gedichtband Westwärts 1 & 2, könne er nicht Gitarre spielen, dennoch hoffe er, dass es ihm gelungen sei, „die Gedichte einfach genug zu machen, wie Songs, wie eine Tür aufzumachen, aus der Sprache und den Festlegungen raus“. Und einige Seiten später schreibt er das Gedicht: „Ein Lied zu singen / mit nichts als der Absicht / ein Lied zu singen, / ist eine schwere Arbeit.“ Was dabei herauskommt, ist ganz leicht und sieht nach nichts aus.

Der Schriftsteller Haruki Murakami, der zu Hause in Japan Millionenauflagen erreicht und, nach vergeblichen Versuchen erst des Insel-, dann des Berlin-Verlags, endlich auch in Deutschland Erfolg hat (jetzt bei DuMont), könnte etwas ganz Ähnliches sagen: Eine Geschichte zu erzählen mit nichts als der Absicht, eine Geschichte zu erzählen, ist schwer. Wenn es gelingt, gewinnt man leichter den Zuspruch der Leser als den der Kritik.

Naokos Lächeln, der eben erschienene Roman, nennt sich „Nur eine Liebesgeschichte“. Der Titel könnte auch über dem Roman Gefährliche Geliebte stehen, der vor einem Jahr herauskam und das Literarische Quartett in produktive Missverständnisse stürzte. Beide Bücher erzählen sehr einfache Geschichten sehr einfach, und das ergibt einen starken Effekt. Der Mangel an Literarizität erhöht die Authentizität. Oder, um es etwas weniger kritikerhaft zu sagen: Murakami zu lesen kann bedeuten, die U-Bahn-Haltestelle zu verpassen.

Indem Murakami die Aufmerksamkeit des Lesers von der Kunst weg auf den Inhalt lenkt, indem er die ästhetische Struktur der Geschichte unsichtbar macht und ihre reflexive Seite scheinbar ausblendet, indem er ausschließlich die traurig-schönen, nicht selten tödlichen Liebesbegegnungen schildert, wird man Zeuge einer Liebes- und Lebenserfahrung, die einen berührt. Naokos Lächeln etwa hat die Wirkung eines der Songs, von denen Brinkmann spricht.

Der Roman heißt im Original Norwegian Wood. Toru Watanabe, ehemals Student der Theaterwissenschaft und damals verstrickt in seine aussichtslose Liebe zu Naoko, befindet sich achtzehn Jahre später im Anflug auf Hamburg, und während die Maschine zum Flugsteig rollt, hört er aus den Bordlautsprechern den Beatles-Song Norwegian Wood. Jäh sieht er sich zurückversetzt in seine Jugend, schaudernd blickt er in den tiefen Brunnen der Vergangenheit, und erinnert sich, dass Naoko, als sie auf der Wiese saßen, zu ihm sagte: „Versprich mir, dass du dich immer daran erinnern wirst, dass es mich gab.“ Damals, unendlich verliebt, hat er es versprochen. Und nicht begreifen können, was er da Unhaltbares versprach. Erinnerung vergeht. Keiner ist Herr seiner Erinnerung. Allenfalls ihr Knecht.

Als Knecht seiner Erinnerung erzählt Toru die Geschichte mit Naoko. Und die Geschichte mit Midori. Naoko hat etwas heilig Unberührbares, sehr Verletzliches. Sie ist so schön, als wäre sie nicht von dieser Welt. Midori hingegen ist lieb und sexy, dem Leben zugewandt; und am Ende, so hoffen wir, wird der von Naokos Suizid zerschmetterte Toru mit ihr glücklich werden.

Wir kennen das Ende nicht. Wir wissen nur, dass Toru, als er auf der Hamburger Rollbahn Norwegian Wood hört, seinen Kopf mit beiden Händen umfasst, bis die Stewardess ihn fragt, ob ihm nicht gut sei, ob sie ihm helfen könne. „Alles in Ordnung, sagte ich. Mit einem Lächeln verschwand sie. Ich richtete mich auf, sah aus dem Fenster auf die dunklen Wolken, die von der Nordsee herüberzogen, und dachte an all die Verluste, die ich in meinem Leben schon erlitten hatte. Verlorene Zeit, Menschen, die gestorben waren, Gefühle, die nie mehr wiederkehren würden.“

Norwegian Wood ist eines der von John Lennon gedichteten und komponierten Lieder (1965), die, wenn man sie heute hört, sehr klar und einfach klingen. Was sie auch sind, aber damals klangen sie revolutionär. Sie wirkten auf viele Eltern, Lehrer, Politiker als blanke Provokation. Wer lange Haare hatte und Jeans trug, musste sich auf Unverständnis und Wut gefasst machen. Dass dann, als der Konflikt politisch wurde, Steine flogen und auch Molotowcocktails, gehört zu dieser Geschichte, die den Hintergrund von Naokos Lächeln bildet.

Neuerdings wird diese Vergangenheit wieder durchgehechelt, alte Rechnungen werden aufgemacht, Rachsucht will Befriedigung. Aber wenn schon, dann sollte man die Geschichte vollständig erzählen und an den Hass erinnern, der harmlosen Liedern, Kleidern und Haaren entgegenschlug. Ein neues Lebensgefühl brach sich Bahn. Es begann mit Coca-Cola und mit Comics, mit Jazz und mit Elvis. Und es entlud sich in den Songs der Beatles, der Stones, der Kinks, der Animals oder wie sie alle hießen, in Songs, die zunächst ziemlich simpel waren, und es kulminierte in sehr viel komplexeren und dann politischen Stücken von Jimi Hendrix oder Janis Joplin, die beide, wie Brinkmann, früh gestorben sind. Aber es war eigentlich ganz einfach, wie zum Beispiel Norwegian Wood:

I once had a girl,
Or should I say she once had me.
She showed me her room,
Isn’t it good Norwegian wood?

She asked me to stay,
And she told me to sit anywhere.
So I looked around
And I noticed there wasn’t a chair.

I sat on a rug, biding my time,
drinking her wine.
We talked until two and then she said,
It’s time for bed.

She told me she worked
in the morning and started to laugh.
I told her I didn’t
and crawled off to sleep in the bath.

And when I awoke I was alone,
This bird had flown.
So I lit a fire,
Isn’t it good Norwegian wood?

Eine Geschichte enttäuschter Erwartungen. Er möchte sich setzen, aber es gibt keinen Stuhl, er möchte mit ihr schlafen, aber er muss in die Badewanne. Was bleibt, sind die schönen Holzmöbel. Wird er am Ende die Bude anzünden? Das Banale kippt ins Surreale, und das Surreale wird durch die harten Reime komisch. Die Szene ist alltäglich, nichts passiert. Aber etwas könnte passieren. Lange vor Marlboro war da ein Geschmack von Abenteuer und Freiheit. Der Geschmack war süß, denn nun stand die Tür offen, Sex und Liebe und Leben schienen unbegrenzt. Aber der Geschmack war auch bitter, denn rasch öffnete sich auch die andere Tür, die Tür zur Vergänglichkeit, zum Tod.

In diesem Geist ist Naokos Lächeln geschrieben. Die Erwachsenen, die Eltern, die Professoren spielen nur im Hintergrund eine Rolle, als traurig sich abarbeitende und abgewirtschaftete Generation, die ihren Nachkömmlingen nichts hinterlässt als materielle Besitztümer und nichts von ihnen will als Fleiß, Anpassung und Leistung. Im Vordergrund stehen allein der zwanzigjährige Student Toru und seine wenigen Freunde und Freundinnen. Ihre Freiheit ist grenzenlos. Sie wirken, als wären sie vom Himmel auf die Erde gefallen und suchten nun verzweifelt den Weg zurück.

Als Toru erfährt, dass er die Hoffnung auf eine baldige Genesung der psychisch kranken Naoko aufgeben muss, beschließt er tapfer, guten Mutes zu bleiben. In Gedanken spricht er mit seinem Freund Kizuki, dem ersten Freund und Geliebten Naokos, der Selbstmord beging: „He, Kizuki, dachte ich, im Gegensatz zu dir habe ich mich entschlossen zu leben, zu leben, so gut es geht. Du hattest es bestimmt nicht leicht, aber ich hab’s auch nicht leicht. Wirklich nicht. Alles nur, weil du dich umgebracht und Naoko zurückgelassen hast. Aber ich werde sie nie im Stich lassen, denn ich liebe sie und bin stärker als sie. Nein, Kizuki, ich bin nicht mehr der, den du gekannt hast. Ich bin zwanzig geworden und muss den Preis dafür zahlen, dass ich am Leben geblieben bin.“

Wen die Götter lieben, der stirbt jung, heißt es bei Plutarch. Bei Murakami gibt es viele Lieblinge der Götter. Von den sechs Hauptfiguren der Geschichte bringen sich drei um. „Mitten in meinem jungen Leben drehte sich alles um den Tod“, sagt Toru im Rückblick.

Es dreht sich um den Tod, aber auch um die Liebe. Zur unauffälligen Meisterschaft Murakamis gehört, dass er sexuelle Dinge sehr direkt beschreibt. Nein: Nicht Murakami beschreibt sie, sondern sein Held Toru. Denn alles bleibt im Horizont dieses von heißer Sehnsucht und bitterer Erfahrung gebeutelten jungen Mannes, der die kalte Welt der Erwachsenen mit aufgerissenen, verständnislosen Augen beobachtet. Insofern ist Naokos Lächeln mehr als nur ein Roman der 68er. Zwar spielt die Popmusik eine entscheidende Rolle, aber die politische Szenerie, etwa die Studentenrevolte in Tokyo, kommt nur ganz am Rande vor. Toru hat keinen Sinn dafür, er gleicht viel eher einem Anton Reiser oder Werther oder Holden Caulfield, dem Fänger im Roggen.

Weil es keine Außenperspektive gibt, keinen allwissenden oder kommentierenden Erzähler, entbehren die intimen Szenen jeder Peinlichkeit. Es ist, als geschähen sie ohne einen Betrachter, als blieben sie intim, ohne dass wir als Leser das Gefühl unziemlichen Eindringens hätten. Man muss schon sehr viel wissen, um das, was mit solch frühen, oft alles entscheidenden körperlichen Erfahrungen seelisch verbunden ist, so zutreffend und anrührend schildern zu können.

Der Unterschied zu einem bloß trivialen Liebesroman besteht ganz einfach im Weglassen. Murakami schildert selten das Äußere seiner Personen. Von Midori erfahren wir einmal, dass sie einen extrem kurzen Minirock trägt, aber das findet nur Erwähnung, weil es Toru ein bisschen peinlich ist, an ihrer Seite durch die Straßen Tokyos zu gehen. Lebendig wird sie in den Begegnungen mit Toru, der sie zwar mag, aber wegen seiner traurigen Liebe zu Naoko nicht wirklich wahrnimmt. Ab und zu streift er mit einem reichen Kommilitonen durch die Nachtbars. Dort betrinken sie sich, lesen fremde Mädchen auf und verführen sie. Er schläft nur mit Frauen, die er nicht mag. Auf solch bizarre Weise bleibt er Naoko treu, und deshalb scheut er sich, mit Midori zu schlafen.

Einmal erzählt sie ihm, sie habe ihrem Freund gestanden, dass sie noch einen anderen habe. „Wenn ich mich weiter mit dir treffen wolle, müsse ich mit ihm Schluss machen, hat er gesagt.“ – „Und?“ – „Ich habe mit ihm Schluss gemacht, und mir ist ein Stein vom Herzen gefallen.“ – „Warum?“ – „Warum?! Spinnst du? Du kapierst den englischen Konjunktiv und Trigonometrie und liest Marx und verstehst nicht einmal das? Wo ist da überhaupt die Frage? Warum muss ein Mädchen dir so was beantworten? Ich habe dich lieber als ihn. Basta.“

Erinnerung an die Verluste, an die verlorenen Gefühle: das ist das große Ziel, dem Murakamis Anstrengung gilt. Die Trauer, die Toru überfällt, als er Norwegian Wood hört, ist nicht eigentlich die Trauer um Naoko, sondern die Trauer darüber, dass er die Erinnerung an sie zu verlieren beginnt. Deshalb erzählt er diese Geschichte, erzählt sie sich selber.

Liebe hat immer auch mit der Utopie zu tun, die Zeit anhalten zu können, ist immer auch das Versprechen der Dauer, ist heroischer Einspruch gegen die Vergänglichkeit. Der ältere Toru macht die unbekömmliche Erfahrung, dass dem Einspruch nicht stattgegeben wurde. Die Erneuerung seiner Erinnerung ist der Protest dagegen. Diese Rekonstruktion, der Wiederaufbau des Gedächtnisses, ist die uralte, die große Sisyphosaufgabe der Literatur, und Murakami ist einer ihrer jüngsten und zähesten Mitarbeiter.

In seinem Roman Wilde Schafsjagd wird der Erzähler von seiner Frau verlassen. Er fährt mit dem Zug in die Stadt seiner Jugend, nach zehn Jahren wieder: „Ich sah an die Decke des Abteils und rauchte meine Zigarette. Zum Zeitvertreib begann ich, Beatles-Titel aufzuzählen. Ich kam auf 73, dann fiel mir keiner mehr ein. Ich war neunundzwanzig, und in sechs Monaten würden meine Zwanziger zu Ende sein. Zehn Jahre, in denen sich nichts, aber auch gar nichts getan hatte. Was am Anfang gestanden hatte, wusste ich schon nicht mehr. Aber es musste etwas gewesen sein.“

Er verliebt sich in eine seltsame Frau aus seltsamen Gründen: Er findet ihre Ohren hinreißend. Einmal, als sie zusammen sind, heißt es: „Ich legte beide Arme um sie und drückte sie fest an mich. Dann strich ich ihr mit den Lippen das Haar aus der Stirn und küsste sie noch einmal aufs Ohr. Sie drehte den Kopf, der auf der Sofalehne ruhte, und lächelte mich an. So hatte mich schon einmal eine Frau angelächelt, aber ich wusste nicht mehr, welche.“ Das klingt herzloser, als es gemeint ist. Murakamis Helden neigen zu rüder Ehrlichkeit. Schlafwandlerisch taumeln sie durch die Außenwelt der Innenwelt und vice versa, bis irgendein Zufall oder eine Fügung ihrem Geschick die entscheidende Wende gibt.

In dem Roman Mister Aufziehvogel begibt sich der Ich-Erzähler, wiederum ein junger Mann, an einem Sommertag auf die Suche nach seiner entlaufenen Katze, folgt der Einladung eines Mädchens, das sich im Nachbargarten sonnt, trinkt etwas und lässt sich von ihr in ein bizarres, erotisches Gespräch ziehen, das ihn völlig benommen macht, sodass er einschläft. Er wacht auf, weiß nicht, ob er geträumt hat, geht einkaufen und bereitet zu Hause das Abendessen für seine Frau. Sie ist Redakteurin, er ist arbeitsloser Jurist. Sie, müde und gereizt nach dem langen Arbeitstag, sieht, dass er Rindfleisch mit Paprika gekocht hat, und erleidet einen Wutanfall darüber, dass er ihren Widerwillen gegen dieses Gericht vergessen habe. „In dieser Nacht lag ich im dunklen Schlafzimmer neben Kumiko, starrte an die Decke und fragte mich, wie viel ich von dieser Frau wirklich wusste. Würde ich altern und sterben, ohne sie jemals wirklich gekannt zu haben? Was hatte mein Leben für einen Sinn, wenn ich es im Bett neben einer unbekannten Gefährtin verbrachte?“

Aber danach (wir sind hier gerade auf Seite 43 von 764) beginnt die Geschichte erst, und man erkennt, dass dieses „nur“ in dem Untertitel „Nur eine Liebesgeschichte“ keineswegs kokett war. In der Tat ist Murakami auch ein postmoderner Stimmenimitator, der sich von einem Beatles-Song ebenso inspirieren lässt wie von Raymond Carver oder von Science-Fiction. Der Roman Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt zum Beispiel ist ein vertracktes Wunderwerk, das ebenso weit in eine technoide Zukunft ausgreift wie in eine märchenhafte Vergangenheit. Es besteht aus zwei entgegengesetzten, parallel erzählten Geschichten, die sich einander annähern.

Tief in der Vergangenheit liegt eine von Mauern umschlossene Stadt, wo man Einhörner als heilige Tiere verehrt und die Träume der toten Seelen entziffert. Fern in der Zukunft liegt eine Metropole, wo zwei konkurrierende Systeme einen grausamen Datenkrieg kämpfen. Der Held der Geschichte verschlüsselt Daten im Dienst der herrschenden Klasse. Weil die Gegner immer wieder die Codes knacken, wird das Gehirn des Ich-Erzählers zum Safe der Verschlüsselung programmiert. Er verliert also scheinbar die Herrschaft über sich selber, zugleich aber rettet er sich in jenes Residuum, von dem die Stadt der Einhörner berichtet.

Wenn auch dieser Roman nur Science-Fiction-Liebhaber wirklich zu überzeugen vermag, so hat er doch offensichtlich mit dem zentralen Thema Murakamis zu tun: Wie funktioniert unser Gedächtnis, wer beherrscht es? Wir selber sind es offenbar nur in höchst unzureichendem Maß. Wie kommt es, dass wir uns an fundamentale Augenblicke unseres Lebens kaum mehr erinnern? Wären wir etwa imstande, uns die erste Liebesnacht so genau vor Augen zu führen, dass wir das Antlitz, die Gestalt des oder der Geliebten noch vor uns sähen? Und falls nicht: Empfänden wir Trauer über das Verlorene?

Die futuristischen Romane wie Wilde Schafsjagd oder Hard-boiled Wonderland zeigen die architektonische Kühnheit des Erzählers Murakami. Die Balance, der Rhythmus, die Tonart: das alles ist wohl bedacht. Es verrät, wenn man genau hinsieht, den belesenen Könner. Man muss sich dessen gar nicht bewusst sein, wenn man sich seinen immer spannenden, weitläufigen und oft irrläufigen Geschichten anheimgibt. Denn alles ist nur ein durchsichtiger Vorhang. Was dahinter liegt, dürfen wir erraten, aber es wird nicht benannt. Zugleich ist Murakami naiv. Wie ein Entdecker unbekannter Erdteile begibt er sich auf Expedition und berichtet für uns alle von vergessenem Gelände. Auf einmal überkommt uns die Ahnung des Wiedererkennens.

Dies ist das offenkundige Geheimnis von Murakamis Erfolg. In seinen Büchern schließen Trivialität und Kunst, die ewigen Rivalen, einen schönen Waffenstillstand. Er währt so lange, als wir sie lesen. Bis wir die U-Bahn-Station verpassen, aufwachen und aussteigen.

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